Markus Gabriel: Ich ist nicht Gehirn

Reicht das Vorhandensein eines Gehirns, um ein geistiges Lebewesen zu sein?

Vortrag & Diskussion
Freitag, 06. Mai 2016, 20:15 Uhr
Theater am Saumarkt

"Mein Ziel ist eine Verteidigung der geistigen Freiheit. Der Neurozentrismus will diesen Begriff verabschieden." Gibt es die menschliche Freiheit? Ist unsere gesamte Lebensform nur eine Illusion? Reicht das Vorhandensein eines Gehirns, um ein geistiges Lebewesen zu sein? Von den Naturwissenschaften ausgehend hat sich in den letzten Jahren ein Neurozentrismus herausgebildet, der auf der Annahme basiert, dass Ich gleich Gehirn ist.

Markus Gabriel hingegen hegt begründete Zweifel, dass wir uns auf diese Weise selbst erkennen können. Er greift das wissenschaftliche Weltbild an und lädt ein zur Selbstreflexion anhand zentraler Begriffe wie Ich, Bewusstsein oder Freiheit mit Hilfe von Kant, Schopenhauer und Nagel, aber auch Dr. Who, The Walking Dead und Fargo. Mit seinem leidenschaftlichen Plädoyer gegen den Neurozentrismus stellt Markus Gabriel eine neue Verteidigung des freien Willens vor und gibt eine zeitgemäße Anleitung zum philosophischen Nachdenken über uns selbst - mit Verve, Humor und blitz-gescheiten Erkenntnissen.

Markus Gabriel studierte zunächst neben dem Zivildienst Philosophie, Klassische Philologie (Griechisch) und Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Fern-Universität Hagen und wechselte dann an die Universität Bonn. Dissertation über die Spätphilosophie Schellings bei Jens Halfwassen in Heidelberg. 2008 Habilitation über "Skeptizismus und Idealismus in der Antike" ebenfalls in Heidelberg. Seit 2009 lehrt er Philosophie in Bonn. Als Gastprofessor machte er unter anderem in Rio de Janeiro und Berkeley Station. Sein Buch "Warum es die Welt nicht gibt" schaffte es auf die Bestseller-Liste des Spiegel. Hier Curriculum Vitae und Publikationsliste
auf der Website der Uni Bonn.