Mathias Greffrath: Über das Leben in Zwischenzeiten

Die Versuche des Michel de Montaigne

Vortrag & Diskussion
Einführung: Walter Müller | Moderation: Peter Bilger
Dienstag, 22. September 2015, 17:15 Uhr
Theater am Saumarkt

Michel de Montaigne lebte zwischen Mittelalter und Moderne: in einer Zeit der Bürgerkriege, des Umsturzes von Weltbildern, der Entdeckung neuer Kontinente.

Es war eine Zeit, in der alles Feste schwankte und die Menschen zwischen ihrem flüchtigen Selbst und der chaotischen Welt nach Stabilität suchten. Inmitten dieses Wirbels führte er in seinen „Essais“ Selbstgespräche über die Macht und den Tod, die Erziehung und den Körper, das Glück und die Angst, die Seele und die Politik. Seine Versuche sind getragen von einer weltzugewandten Egozentrik, die unfähig zur Unfreiheit ist. Sie sind Zeugnisse einer wachen Menschenliebe, die den großen Ideen und Versprechungen misstraut. Kann er uns helfen, uns in unserer Zwischenzeit zurechtzufinden und zu behaupten?

 

Mathias Greffrath, Jahrgang 1945,  ist Soziologe und Publizist. Er war Redakteur im Radio und in der ZEIT; seit zwanzig Jahren  arbeitet er als freier Publizist. Seine Themen in letzter Zeit sind die Ökonomie, die Gehirnforschung und die Geschichte der Aufklärung. Er lebt in Berlin.