Jan Assmann: Totale Religion

Im Gespräch mit Michael Köhlmeier

Vortrag & Gespräch
Samstag, 28. Januar 2017, 20:15 Uhr
Theater am Saumarkt

Die weltweite Bedrohung durch religiös motivierten Terrorismus und Gewalt scheint größer zu sein als je zuvor. Kann es sein, dass das radikale Antlitz des Islamismus nicht so sehr die Eigenheit einer bestimmten Religion ist, sondern auf eine Gemeinsamkeit aller monotheistischen Varianten verweist? 
Der Ägyptologe und Kulturtheoretiker Jan Assmann geht dem möglichen Zusammenhang zwischen Gewaltbereitschaft und dem absoluten Wahrheitsanspruch der monotheistischen Religionen nach. Dabei geht es nicht um die Frage, ob der Monotheismus sich historisch mit Gewalt durchgesetzt hat, sondern erstens, warum er die Geschichte seiner Durchsetzung in den biblischen Texten in so brachialen Formen der Gewalt erinnert und dargestellt hat, und zweitens, unter welchen historischen Bedingungen diese Sprache der Gewalt in Taten umschlägt.

Jan Assmann, Univ.-Prof. Dr., geboren 1938, Studium der Ägyptologie, Klassischen Archäologie und Gräzistik in München, Heidelberg, Paris und Göttingen, von 1976 bis 2003 o. Professor für Ägyptologie in Heidelberg, seit 2005 Honorarprofessor für Allgemeine Kulturwissenschaft und Religionstheorie an der Universität Konstanz. Zuletzt erschienen »Steinzeit und Sternzeit: Altägyptische Zeitkonzepte« (2011) und »Exodus. Die Revolution der Alten Welt« (2015). Im Picus Verlag erschien 2015 »Die Zauberflöte. Eine Oper mit zwei Gesichtern« in der Reihe der Wiener Vorlesungen, 2016 erscheint »Totale Religion«.

Mehr zur Person


Vortrag von Jan Assmann
Gespräch mit Michael Köhlmeier und Publikumsfragen


Jan Assman (l.) und Michael Köhlmeier diskutierten über die monotheistischen Religionen und ihre Ur-Texte. Foto:Beck (VN)